Als ich im Sommer 2000 einen Deckkater für die Molly suchte, erfuhr ich von Rudi zufällig. Er stand zum Decken parat, sollte aber verkauft werden. Ich wußte nicht, ob die Molly üerhaupt Kinder bekommen kann (2 vergebliche Versuche), also beschloss ich, es mit Rudi zu versuchen.

Als ich Rudi abholte, mußten wir in den Keller. Er hatte dort sein Domizil zusammen mit einer anderen Katze, bißchen abgetrennt, dafür ein schmales Gehege am Haus, wohin eine Klappe führte. Er war (ist) hübsch und markiert nicht (nie), ich weiß nicht, warum er Kellerbewohner war.

In den Keller mußte er nie zurück. Ich brachte die gleiche Summe, die das Decken kostete, noch mal "zum Keller" und gab ihn nicht wieder her.

Die ersten drei Tage war Rudi nicht zu sehen. Auch nicht zu hören, zu riechen, zu ahnen. Aber die rollige Katze siegte.... Und als der erste Wurf (die Cs) anfing herumzuwackeln, war Rudi ein super Papa und mittendrin.

Rudi ist ängstlich, aber superschmusig. Es klingelt - Kater weg. Es poltert - Kater weg. Unsichtbar. Auch hinter seinen Kindern hat er sich schon versteckt. Wer leise und ruhig kommt - bitte knuddeln, kraulen, nicht aufhören. Hier noch, dort auch, und den Bauch nicht vergessen! Ich weiß nicht, was er im esten Lebensjahr erlebt hat oder ob er kaum Menschenkontakt hatte, aber so ist er auch jetzt noch, das hat sich nie geändert.

Nur eins ist im Laufe der Zeit anders geworden: sein Verhältnis zu Tommy. Der kastrierte, dicke Kater war nie eine Konkurrenz, hat Rudi nie provoziert oder bedroht, aber irgendwann beschloß Rudi, Tommy muß vertrieben werden.

Ich hatte zuerst keine Ahnung, fand mal Fellfetzen (schwarz-weiße) und Pinkelpfützen, dachte mir aber nichts dabei. Bis ich das erste mal sah, wie das "entstand". Rudi griff Tommy an, der kam nicht schnell genug weg, pinkelte und wurde gerupft. Das ging ja gar nicht! Meinen Tommy darf NIEMAND hauen.

Ab da lebten die Kater getrennt. Spätere Zusammenführversuche scheiterten, noch später versuchte ich es nicht mehr. Rudi lebte mit seinen "Weibern", mal beide, mal die eine oder andere, mal auch keine, aber nie wieder mit Tommy.

 

Weihnachten 2010 hat er dann doch noch unfreiwillig seine Männlichkeit hergeben müssen, weil er seine Tochter ständig belästigte und die schon nicht mehr zu ihm wollte.

Die Narkose trat seine Herzerkrankung los, so daß er seit Frühjahr nach einem Lungenödem einen ACE-Hemmer bekommt. Damit geht es ihm gut, man merkt nichts.

Während einer "Urlaubsbetreuung" außer Haus füllte er eine Lücke, die ein anderer Kater schmerzlich hinterlassen hatte. Füllte ist übertrieben, er war nur in seinen Verstecken. Zunächst kam er zurück, aber seit Somer 2011 lebt er jetzt dort in seinem neuen tollen Zuhause, muß niemanden vertreiben oder belästigen und genießt sein Verwöhnprogramm. Wenn Besuch kommt - Kater weg.

2015

Da der Rudi schon eine Weile nicht mehr wirklich gut hört: wenn Besuch kommt - Kater liegt entspannt rum.


September 2015

Das Herz hat gut durchgehalten, aber er hat einen Tumor gebildet.